TRX 22 - The digitization of the financial industry

Wir waren als Besucher auf der Transactions 2022

Die Digitalisierung der Finanzindustrie

Ein Erfahrungsbericht von Lisa Gebhardt und Levent Kara

Mit der Zunahme der Remotearbeit und der immer stärker werdenden Nachfrage von Konsumenten, Waren und (Finanz-) Dienstleistungen online zu beziehen, müssen sich Unternehmen zunehmend für die Digitalisierung von Zahlungsdiensten und Online-Zahlungen öffnen.

In den letzten Jahren hat sich der Finanzsektor zu einer der am stärksten globalisierten, digitalisierten und regulierten Branchen der Welt entwickelt.

Am Donnerstag, den 17.11.2022 kam anlässlich der Transactions 2022 im alten Industriebau Fredenhagen in Offenbach am Main das Who is Who der Payment und Banking Branche zusammen und wir waren mit dabei!

Eröffnet wurde die Transactions mit einer Video-Grußbotschaft vom Bundesminister der Finanzen, Christian Lindner, direkt gefolgt von einem Live-Podcast von Jule und Sascha Lobo zum Thema Bad Banks. „In keinem Film, in keiner Serie werden Banker positiv dargestellt. Auf Netflix gibt es mehr sympathische Serienmörder als Banker – und das sind am Ende Erzählungen, die in den Köpfen der Menschen bleiben“ (Zitat Sascha Lobo). Kein Wunder, also dass die Customer Journey im Finanzsektor bei vielen Bürgern mit negativen Emotionen behaftet und die Zurückhaltung beim Thema Vertrauen und Digitalisierung groß ist. Laut Familie Lobo geht es darum das Thema Geld zu enttabuisieren und wieder echte Nahbarkeit zu schaffen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Allgemein lässt sich der Live-Podcast als Mein Geld -> Mein Kapital -> Meine Sicherheit = Kein Vertrauen in Dritte zusammenfassen.

Die Digitalisierung hat den Finanzsektor erheblich verändert und in den letzten zehn Jahren auch den Eintritt neuer Marktteilnehmer in Form von Technologieunternehmen, insbesondere FinTechs, ermöglicht.

Als hochgradig digitalisierte Branche verfolgen sowohl die traditionellen als auch die neuen Betreiber zunehmend ähnliche Ansätze und Modelle und konzentrieren sich auf die Schaffung und Entwicklung großer digitaler Finanzplattformen und die Analyse der erzeugten Datenbasis. Dieser massive Digitalisierungsprozess bringt unbestreitbare Vorteile für die Unternehmen und Endkunden mit sich, stellt den Markt aber auch vor neue Herausforderungen.

Ein weiteres Highlight in dem Zusammenhang war für uns der Vortrag von Lilith Wittmann am Mittag zum Thema Digitale Identitäten: Bitte nicht lieber Markt!

Lilith ist ein Alphatier, wenn es darum geht, kritisch auf Smart-eID, ID-Wallet und Co. zu schauen. Immer mehr Personen aus dem Bankensektor sind davon überzeugt, dass die eID gar nicht schnell genug kommen kann, ohne sich Gedanken zu machen, wie aus gestohlenen Daten ein verifizierter Datensatz wird, der am Schwarzmarkt hoch gehandelt wird.

Daher sollte der Nutzerkomfort und die Sicherheit, durch das richtige Identitätsmanagement, immer in den Mittelpunkt der Kunden rücken. Eine der Optionen wäre eine MFA die nicht nur für Sicherheit, sondern den Komfort in den Vordergrund rückt.

Um das noch zu verfeinern, können Sie z.b. mit cidaas anlassbezogen eine Legitimierung durch einen 2. Faktor vornehmen, sobald das notwendig wird. Damit erlauben Sie Ihren Kunden eine schnelle Interaktion mit Ihren Services ohne große Hürde.

Noch spannender wurde es dann im darauffolgenden Panel Digital Identity: Wer bin ich in einer digitalen Welt und wie viele? Wo neben Lilith Wittmann auch Oliver Lauer, Helge Michael und Frederik Schrank saßen. Es war eine kontroverse Diskussionsrunde, die sehr gut vom Moderator André M. Bajorat geleitet wurde. Gesprochen wurde über die Bestrebungen der Regierungen und Unternehmen, die nach neuen Wegen für Verifizierungssysteme suchen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Nutzer:innen.

Grundsätzlich ist man sich einig, dass es notwendig ist, neue Ansätze zu entwickeln, um die Vorteile zu maximieren. Gleichzeitig müssen die Risiken, denen eine stark digitalisierte Branche ausgesetzt sein kann, aber auch überwacht und kontrolliert werden.

Bei so viel Wandel ist es wichtig zu betonen, dass dieser Prozess intensive Aufklärungsarbeit und die garantierte Sicherheit der Nutzerdaten erfordert. Der Zweck der Betrachtung der Sicherheit besteht darin, die Wettbewerbsfähigkeit des Marktes zu erhöhen, Betrug und Datendiebstahl zu verhindern und eine Revolution im digitalen Finanzmarkt zu fördern.

Ein entscheidender Schritt für Unternehmen ist es jetzt, die Erwartungen der Kunden zu erfüllen und ihr Geschäftsmodell und deren Bedürfnisse anzupassen. Dazu gehört allen voran den Nutzerkomfort und die Kundenzentriertheit in den Fokus der Digitalisierungsstrategie zu stellen.